Körpertemperatur senken
Effektive Methoden aus der Notfallmedizin
Hitze kann den Körper stark belasten – sei es durch hohe Außentemperaturen, Sport in warmen Umgebungen oder gesundheitliche Probleme wie Fieber oder Überhitzung.
In der Notfallmedizin gibt es gezielte Kühlmethoden, die darauf abzielen, nicht nur die Haut, sondern vor allem den Körperkern effektiv herunterzukühlen.
Eine dieser Methoden lässt sich auch im Alltag sicher anwenden.

Warum Kühlung an bestimmten Stellen besonders effektiv ist
Der Schlüssel liegt in bestimmten Körperregionen, an denen große Blutgefäße direkt unter der Haut verlaufen. Diese Bereiche nennt man in der Medizin High-Flow-Areas, weil dort pro Minute besonders viel Blut vorbeiströmt. Kühlt man hier, entzieht man dem Blut Wärme, die anschließend im ganzen Körper verteilt wird.
Wichtige High-Flow-Areas sind:
Leiste – Arteria femoralis
Achselhöhlen – Arteria axillaris
Seitlicher Hals – Arteria carotis communis

Der physiologische Effekt – so kühlt der ganze Körper
Direkter Wärmeentzug aus dem Blut
Das Kühlpack wirkt wie ein Wärmetauscher: Blut, das nah an der Haut vorbeifließt, gibt Wärme ab.
Verteilung der Kälte im Körper
Das gekühlte Blut strömt weiter in den Körperkern und senkt so die Kerntemperatur.
Signal ans Temperaturzentrum
Kälterezeptoren melden dem Gehirn: „Es wird kühler“.
Der Körper reduziert daraufhin die Wärmeproduktion und die Weitstellung der Hautgefäße.
Trägheit des Wärmehaushalts
Blut und Gewebe speichern Wärme. Eine Abkühlung wirkt länger nach, weil es Zeit braucht, bis sich die Temperatur wieder erhöht.
Anwendung im Alltag
Für eine schnelle und wirksame Kühlung empfiehlt sich folgende Reihenfolge:
Leiste: Kühlpack hoch an die Oberschenkelinnenseite legen, direkt dort, wo Oberschenkel und Unterbauch aufeinandertreffen.
Achselhöhlen: Arm leicht abspreizen, Kühlpack tief in die Achsel legen.
Seitlicher Hals: Kühlpack vom Kieferwinkel bis zum Schlüsselbein platzieren – nicht direkt auf die Wirbelsäule.
Tipp: Kühlpacks am besten in ein dünnes Tuch einschlagen, um Hautirritationen zu vermeiden, und nur in Intervallen von 10–15 Minuten anwenden.

Medizinischer Hintergrund
In der Notfallmedizin wird diese Technik bei Hitzschlag, starker Überhitzung oder hohem Fieber eingesetzt. Studien zeigen, dass Kühlung an großen Arterien effektiver ist, um die Kerntemperatur zu senken, als Kühlung an weniger durchbluteten Stellen.
Deine Körperingenieurin
Charlotte Stegen
Rechtlicher Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung oder Behandlung. Eisenpräparate sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer qualifizierten Fachkraft eingenommen werden, insbesondere bei diagnostiziertem Eisenmangel oder bestehenden Erkrankungen. Die Dosierung und Dauer der Einnahme müssen individuell festgelegt werden.